Studie "Internet für die obersten Bundesbehörden"

"Es gibt verschiedene Arten von Freiheit: Früher, während der Zeiten der Anarchie, hattet Ihr die Freiheit zu wählen. Nun hat man Euch von dieser Last befreit, vergeßt das nicht!"
--Aus: "Die Geschichte der Dienerin"


Ja, auch unsere Politiker und Bundesbehörden wollen im Internet Daten-Surfen gehen!

Aus diesem Grund gab das Bundesinnenministeriums der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) die Studie "Internet für die obersten Bundesbehörden" in Auftrag. Im Juni 1995 erschien diese Studie und kam u.a. zu dem Schluß, daß...

"Für Daten, die auf ihrem Weg durch das Internet vor Abhören oder Manipulation geschützt werden sollen, müssen etablierte Sicherheitskonzepte wie Privacy Enhanced Email (PEM) oder Pretty Good Privacy (PGP) eingesetzt werden, die mit mehrstufiger Verschlüsselung und Private und Public Keys arbeiten."

...

"IP Version 6 bietet einiges [..] was für die Bundesbehörden von Interesse ist, da hier besondere Sicherheitsanforderungen bestehen. [..] Durch die Einführung eines Privacy Headers (wird) eine Möglichkeit auf IP-Ebene geboten, von modernen Methoden der Datenverschlüsselung Gebrauch zu machen.
(Diese) Aspekte der Sicherheit sind für das Überleben des Internet und für die weite Akzeptanz sowohl durch die Politik als auch durch die Wirtschaft unabdingbar."

-Wasser predigen und Wein saufen -pikant, nicht wahr?

Es dürfte interessant werden, wie unsere Herren Politiker den geplanten Datenaustausch zwischen Bonner und Berliner Bundesbehörden noch abhörsicher gestalten wollen, wenn sie jetzt den Einsatz sicherer Verschlüsselungsmechanismen verbieten wollen...
Oder in Anlehnung an Peter Sloterdijk: Auch die Politik hat offenbar gelernt, auf einem höheren und entsprechend raffinierterem Niveau nicht zu denken.



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Kai Rohrbacher kairo@maya.inka.de
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